
Sacre
Tanzabend von Stefano Giannetti mit Musik von Igor Strawinsky
Igor Stravinskys Sacre du printemps löste bei seiner Uraufführung 1913 in Paris einen der großen Theaterskandale des 20. Jahrhunderts aus. Die rohe, vermeintlich primitive Musik Igor Stravinskys sowie die Abkehr von allem Dekorativ-Schönen und allem Elegant-Artistischen in der Choreografie Vaslav Nijinskys schockierten Publikum und Kritik. In Nijinskys Vision archaischer Riten überboten sich die Mitglieder einer fiktiven vorchristlichen Gemeinschaft stampfend und zuckend in ihren wilden Tänzen. Stefano Giannetti deutet den modernen Ballettklassiker dagegen als Ausdruck einer Verbindung zwischen elementarer Spiritualität und Natur. Je mehr Menschen im Alltag fern von Natur leben, desto stärker wird diese zu einem spirituell aufgeladenen Sehnsuchtsort. Giannetti nimmt für den Tanzabend die Fassung des Sacre für zwei Klaviere, die Stravinsky selbst erstellte. Deren schroffe Unmittelbarkeit konfrontiert er konsequenterweise mit Klängen und Geräuschen aus der Natur. Der Tanz reagiert auf die vier Elemente und transformiert sie in energiegeladene, rituelle Bewegung.
Tickets und Informationen unter anhaltisches-theater.de
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