der himmel ist ja da. der himmel fängt hier unten an.
Schauspiel mit Puppe (Wiederaufnahme)
Ronald M. Schernikau ist tot. Es lebe Ronald M. Schernikau. Der 1960 in Magdeburg geborene Schriftsteller stieg als Kind – gemeinsam mit der Mutter – in einen Kofferraum, um im Westen zu leben. Ihm blieb die Sehnsucht nach der Heimat. Später, nach einem Studium am Institut für Literatur »Johannes R. Becher« in Leipzig, wurde Schernikau wieder Staatsbürger der DDR. Bald darauf gibt es beide nicht mehr: Am 3. Oktober 1990 geht die DDR in der Bundesrepublik auf und am 20. Oktober 1991 stirbt Schernikau an AIDS. Doch das ist nicht das Ende, denn Schernikau variiert in zahllosen Texten seine sylphidenhafte Überzeugung: Der Tod ist kein Argument gegen das Leben. Und die Dummheit der Kommunisten ist kein Argument gegen den Kommunismus.
Die Inszenierung als Mosaik des utopischen Realismus feiert die Schönheit des schwulen Kommunisten, der revolutionären Diva Ronald M. Schernikau. Mit seiner Uraufführung zollt der in Naumburg geborene Regisseur Christian Franke Schernikaus lebhafter Schaffenskraft Tribut und schickt ihm eine Friedenstaube in den Himmel.
Fassung von Christian Franke unter Verwendung von »Legende« und »Königin im Dreck: Texte zur Zeit« von Ronald M. Schernikau, Verbrecher Verlag, Berlin. Aufführungsrechte bei schaefersphilippen™, Theater und Medien GbR, Köln.
Karten sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, im Internet unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse erhältlich.
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