
Artennot – Lässt sich der Verlust an biologischer Vielfalt stoppen?
Viele Tier- und Pflanzenarten sind bereits ausgestorben – ein im Grunde natürlicher Prozess. Doch die Menschheit hat ihn enorm beschleunigt. Ungefähr jede achte bekannte Tier- und Pflanzenart ist inzwischen bestandsgefährdet oder vom Aussterben bedroht. In Deutschland gehören dazu der Feldhamster, viele Fledermausarten, der Kuckuck, der Schweinswal, die Deichhummel und das Bodensee-Vergissmeinnicht, um nur einige zu nennen. Etwa 9.000 der 72.000 hierzulande bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Prof. Dr. Josef Settele ist Mitglied des Multidisziplinären Expertengremiums des Weltbiodiversitätsrates IPBES. Er erläutert, wie und warum das Artensterben – eng verbunden mit dem Klimawandel – zur größten Bedrohung der Ökosysteme und der Lebensgrundlagen des Menschen geworden ist und wie es sich verlangsamen ließe.
Josef Settele, geboren 1961 in Marktoberdorf, Ostallgäu/Bayern, ist promovierter Agrarwissenschaftler und Professor (apl.) für Ökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er leitet seit 2020 am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Halle (Saale) das Department „Naturschutzforschung“ und ist Mitglied des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv). Professor Settele war und ist Co-Chair des Globalen Assessments des Weltbiodiversitätsrates IPBES. Zum 1. Juli 2020 wurde er von der deutschen Bundesregierung in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen. Seit Juli 2022 ist er Mitglied des MEP (Multidisciplinary Expert Panels) von IPBES. Im November 2020 veröffentlichte er das Buch „Die Triple-Krise“ (Verlag Edel Books), worin er die Gründe und Folgen der dreifachen Krise aus Artensterben, Klimawandel und Pandemien analysiert.
Donnerstag, 2. November 2023, 19.00 Uhr
Gemeinde- und Diakoniezentrum St. Georg, Georgenstr. 15, 06842 Dessau-Roßlau
Teilnahmebeitrag: 5,00 Euro
Anmeldung bis zum 1.11.2023: ev-akademie-wittenberg.de/artensterben
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