
6. Sinfoniekonzert
Olivier Messiaen
Les Offrandes oubliées, Sinfonische Meditation
Richard Wagner
Vorspiel und Karfreitagszauber aus Parsifal
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Das Sinfoniekonzert-Programm in der Karwoche dreht sich inhaltlich um Glaube und Religion, Erlösung, Natur, Liebe und Tod. In Olivier Messiaens sinfonischer Meditation Les Offrandes oubliées (Die vergessenen Opfergaben) aus dem Jahre 1931 wird die Musik zur Trägerin metaphysischer Gedanken und Gefühle. Der Schmerz über das Vergessen der Leiden Christi weicht am Schluss ruhiger Verklärung. Richard Wagner hat sein letztes Bühnenwerk Parsifal (1882) ausdrücklich als »Bühnenweihfestspiel« bezeichnet und damit deutlich von seinen übrigen Musikdramen unterschieden. Es führt uns in die Welt einer Gemeinschaft von Rittern, die den heiligen Gral, jene Schale, in der das Blut des Heilands aufgefangen wurde, und den Speer, mit dem er verletzt wurde, hütet. Als Parsifal im dritten Aufzug des Werkes den an den Zauberer Klingsor verlorengegangenen Speer zurückbringt, ist es Karfreitag, »des Höchsten Schmerzenstag«. Doch die Natur trauert nicht, sondern blüht in schönster Weise auf – Karfreitagszauber. In der letzten Sinfonie von Johannes Brahms, dem großen Antipoden Richard Wagners, liegen religiöse Bezüge nicht offen zutage. Auffällig sind ihre stark archaisierenden Züge, die sich z.B. in der Benutzung modaler (kirchentonaler) Wendungen und alter Formmodelle sowie in Anklängen an die Musik Johann Sebastian Bachs äußern. So geht das Passacaglia-Thema des Finales auf den Schlusschor einer Bachschen Kirchenkantate zurück, in dessen Text es heißt: »Meine Tage in den Leiden endet Gott dennoch zu Freuden«.
Konzerteinführung um 18.30 Uhr im Foyer des Anhaltischen Theaters.
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