
Neue Musik im Fläming – Blow the Mausoleum
Johannes Schwarz – Fagott
Samstag 1. Juli 2023 um 21 Uhr
Luciano Berio – Sequenza XII für Fagott solo (Bearbeitung: Johannes Schwarz)
Dietrich Eichmann – Spazi persistenti per fagotto solo in una stanze dall’acustica potente (Uraufführung)
Sonntag 2. Juli 2023 um 18 Uhr
Dietrich Eichmann – Spazi persistenti
Dietrich Eichmann / Johannes Schwarz – Mauso Blow & Bow (Uraufführung) – mit D.Eichmann – Klavier
Sequenza XII ist insofern eine Art ‚Meditation‘, weil das Fagott vielleicht mehr als jedes andere Blasinstrument, gerade in den extremen Spielbereichen sowohl kontrastierende Persönlichkeit, unterschiedliche Morphologien und Ausdrucksmöglichkeiten, als auch unterschiedlichen Charakter im Timbre und in der Dynamik besitzt.
Sequenza XII ist von kreisförmiger Struktur: das Werk durchläuft immer wieder die Intervalle zwischen den extremen Tonlagen in unterschiedlichen und oft extremen Tempi (sehr langsam oder sehr schnell) und ist durch wiederkehrende Figuren charakterisiert, die auf die Folge der verschiedenen Tonlagenbereiche hinwiesen. Die häufige Wandlung des vorwiegend idiomatischen Erscheinungsbildes des Instrumentes wird stets anhand einer kalkulierten Anzahl von Artikulationsprozessen erreicht, die ein organischer Teil des musikalischen Geschehens sind (ich mache keinen Gebrauch von multiphonics). Zum Beispiel ruft der rasche Wechsel von entfernten Lagen (echte Tremoli) manchmal ein neues und komplexes Klangbild hervor, das sich aus der Verschmelzung aller wirksamen akustischen und harmonischen Merkmale jenes Momentes ergibt.
Luciano Berio
Johannes Schwarz bearbeitet Berios Sequenza XII speziell für das Konzert im Mausoleum und dessen Akustik.
Dietrich Eichmann hat bereits zwei Werke für Fagott und Live-Elektronik komponiert, Study No. 393 und Study No. 539, beide Johannes Schwarz zugeeignet, und wird Material aus diesen Kompositionen – unter Verzicht auf Elektronik – für das Mausoleum zu einem neuen Erlebnis umarbeiten.
Am Sonntag stellen wir zusätzlich ein Klavier ins Mausoleum, denn Johannes und Dietrich haben auch gemeinsam etwas ausgeheckt.
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