25 Jahre UNESCO-Welterbe Bauhaus

Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau sind am 7. Dezember 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. Entworfen wurde das Bauhausgebäude vom Bauhausgründer Walter Gropius im Auftrag der Stadt Dessau. Der Bau sollte eine vor das tragende Skelett gehängte Glasfassade den Blick auf das Innenleben freigeben. So sieht man in Dessau im Werkstattflügel offen die konstruktiven Elemente. Weil auf eine optische Verstärkung der Ecken verzichtet wurde, entsteht ein Eindruck von Leichtigkeit. Gropius gestaltete die Gebäudeteile unterschiedlich, um sie konsequent nach ihren Funktionen zu trennen. Die Flügel wurden von ihm asymmetrisch angeordnet, so erfasst man die Gestalt des Komplexes nur, wenn man um den gesamten Bau herumgeht, eine zentrale Ansicht gibt es nicht.

Eine umfassende Sanierung erfolgte, nachdem die UNESCO das Bauhausgebäude zum Weltkulturerbe erklärt hatte, sie wurde 2006 abgeschlossen.

Dafür, dass es heute wieder ein lebendiger Ort der experimentellen Gestaltung, Forschung und Lehre ist, zeichnet sich die 1994 gegründete Stiftung Bauhaus Dessau verantwortlich, die sich der Pflege, Erforschung und Vermittlung des großen Bauhauserbes verschrieben hat.

Den 25. Jahrestag nimmt die Stiftung Bauhaus Dessau zum Anlass, um exemplarisch über den Stand der architektur- und denkmalhistorischen Debatten rund um das Welterbe zu berichten. Es werden die Herausforderungen der Denkmalpflege heute und in diesem Zusammenhang bisherige Erkenntnisse zur Glasfassade des Bauhausgebäudes im Werkstattflügel vorgestellt. Denn diese verkörpert par excellence die Entwicklung einer neuen Architektur mit den damals modernen Materialien Stahl, Glas und Beton. Seit der Eröffnung des Bauhausgebäudes in Dessau im Dezember 1926 hat das Erscheinungsbild der Glasfassade des Werkstattflügels einen mehrfachen Wandel erfahren: von ihrer Entstehung 1926, den Umbauten 1946 und 1965 zu ihrer Wiederherstellung 1976.