
Nachtland
Schauspiel von Marius von Mayenburg. Lässt sich die Kunst vom Künstler trennen? Mit dieser Frage sehen sich Nicola, Philipp, Judith und Fabian konfrontiert, als sie im Rahmen der Haushaltsauflösung nach dem Tod ihres Vaters bzw. Schwiegervaters auf dem Dachboden ein kleines in Sepia und Braun gehaltenes Aquarell mit dem Motiv einer Kirche finden, das mit »A. Hitler« signiert ist. Ein erbitterter Streit um das Erbstück entbrennt, nachdem die Expertise einer renommierten Sachverständigen ergibt: Sowohl das Aquarell als auch die Signatur sind echt. Wie soll man mit einem solchen Erbstück umgehen?
Im Rahmen des sich zuspitzenden Konflikts brechen Abgründe auf, die über reine Erbstreitigkeiten hinausgehen. Sie werfen einen tiefen Blick auf die Frage nach der Vergangenheitsbewältigung innerhalb der eigenen Familie und dem latent eingeschriebenen Antisemitismus in unserer Gesellschaft, der unsere Kulturgeschichte seit Jahrhunderten stärker prägt als wir zugeben möchten.
Marius von Mayenburgs Nachtland ist eine bitterböse Komödie, die die Frage nach der Prägung durch unsere antisemitisch eingefärbte europäische Kulturgeschichte und die Diskussion um das Erbe der deutschen Vergangenheit mit den Erbschaftstreitigkeiten eines Geschwisterpaares verschränkt.
Karten sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters und im Internet unter www.anhaltisches-theater.de
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